Fachreise zum nachhaltigen Wohnen in Rheinland-Pfalz

Finanzministerin Doris Ahnen gemeinsam mit Wohnungswirtschaft und Architektenkammer im Land unterwegs

Das Ziel bis 2040 ist klar definiert: ein klimaneutraler Wohnungsbestand bei gleichzeitig bezahlbaren Mieten. Insbesondere gestiegene Zinsen und höhere Baukosten schaffen herausfordernde Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau – auch in Rheinland-Pfalz. Wie aktuelle Ansätze aussehen können, dieses Ziel zu erreichen, in Sanierung und im Neubau, ist Thema der sechsten wohnungspolitischen Fachreise „Nachhaltigkeit und Wohnen“ am 21. und 22. September 2023 vom Finanzministerium Rheinland-Pfalz, der rheinland-pfälzischen Wohnungswirtschaft und der Architektenkammer Rheinland-Pfalz.


Die Route führt nach Ludwigshafen, Bad Dürkheim, Oppenheim und Neuwied. Erörtert werden Fragen der sozialen Wohnraumförderung, der Quartiersentwicklung und der Förderung baukultureller Qualität unter den Vorzeichen des Klimawandels. Gemeinsam mit den Verbänden der Wohnungswirtschaft, der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) stellt die Bau- und Finanzministerin Doris Ahnen einen neuen Wettbewerb für Modellprojekte für bezahlbares, klimagerechtes und barrierefreies Wohnen vor. Zur Reise eingeladen sind die Abgeordneten des rheinland-pfälzischen Landtages in den jeweiligen Landkreisen und die kommunalen Spitzen vor Ort.

„Die Nachfrage nach den Programmen der sozialen Wohnraumförderung ist dank der guten Förderbedingungen in Rheinland-Pfalz hoch. Alleine 2023 stellt das Land Rheinland-Pfalz für den sozialen Wohnungsbau unter Einbeziehung des Kreditvolumens der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) insgesamt 519,15 Millionen Euro zur Verfügung. Die Förderprogramme der Sozialen Wohnraumförderung wurden Anfang des Jahres erneut überarbeitet und an die Marktsituation angepasst. So haben wir das im letzten Jahr eingeführte ‚Sonderprogramm zur Förderung des klimagerechten sozialen Wohnungsbaus‘ in die Regelförderung integriert und auf die Baukostensteigerungen reagiert, indem wir die Förderdarlehen angehoben haben. Die vier besuchten Projekte wurden insgesamt mit Darlehen von über 43 Millionen Euro und Tilgungszuschüssen von über 19 Millionen Euro gefördert“, sagte Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen am Rande der Reise. Sie hob die Vielfalt der Fördermöglichkeiten hervor: „Wohnprojekte wie froh2Wo in Bad Dürkheim sind vorbildhaft für generationenübergreifendes, gemeinschaftliches Wohnen und ein soziales Miteinander in Kombination mit der sozialen Wohnraumförderung.“

Alexander Rychter, Verbandsdirektor des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen, erklärt: „Die Vereinbarkeit von Klimaneutralität und bezahlbarem Wohnen ist die sozialpolitische Kernaufgabe unserer Zeit. Und die Energie- und Wärmeversorgung von Gebäuden ist dabei der entscheidende Hebel.“ Dies zeige auf der Reise beispielsweise die Station in Neuwied, wo Fernwärme eine energetisch anspruchsvolle Sanierung bei moderaten Mieten ermögliche.

Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand des Verbands der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft, sagt: „Wenn die Energiewende im Gebäudesektor gelingen soll, hilft es nicht, jedes Gebäude einzeln in den Blick zu nehmen. Klimagerechte Lösungen, die gleichzeitig weiter faire Mieten ermöglichen, können nur gefunden werden, wenn Quartiere als Ganzes betrachtet werden. Das größte geförderte rheinland-pfälzische Neubauprojekt der GAG in Ludwigshafen ist hierfür ein Paradebeispiel: Dort sollen acht Mehrfamilienhäuser mit Sole-Wärmepumpen beheizt werden.“

„Nachhaltigkeit ist ein sehr weiter Begriff, den wir oft auf das Offensichtliche einengen. Wirkliche Ressourcenschonung erreichen wir aber erst über die Nutzungsdauer und die setzt langfristige Akzeptanz, Wertschätzung und Pflege voraus. Deshalb sind Schönheit und Qualität nachhaltig! Diese Dimension von Baukultur ist also kein entbehrlicher Luxus, sondern notwendige Bedingung für Nachhaltigkeit. Und Qualität braucht Voraussetzungen, schon in den Verfahren. Die Kommunen haben dazu über das Bauland einen der wichtigsten Hebel in der Hand. Mit Konzeptvergaben, wie beispielsweise in Oppenheim legen sie den Grundstein für alles, was folgt oder nicht“, so Joachim Rind, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz.

Nähere Angaben zu den einzelnen Projekten entnehmen Sie bitte dem Flyer.