22.07.2025

Baugenehmigungen in Hessen im Mai im Sinkflug

Keine Zeit verlieren: Kritische Lage am Wohnungsmarkt erfordert schnelle Maßnahmen von Bund und Land

Die Baugenehmigungen für Wohnungen in Hessen sind im Mai laut Statistischem Landesamt um 22,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen. Die zaghafte Trendwende der vergangenen Monate wird damit wieder abrupt ausgebremst. Der Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest) fordert schnelle Maßnahmen von der Politik.

Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand VdW südwest, sagt: „In den vergangenen Monaten keimte dank leicht wachsender Baugenehmigungen leise Hoffnung auf. Doch die aktuellen Zahlen sorgen für eine herbe Ernüchterung. Deswegen gilt mehr denn je: Wenn mehr Wohnungen entstehen sollen – gerade im bezahlbaren Segment –, muss die Politik gegensteuern und handeln: schnell, unbürokratisch und praxisorientiert.“

Der Bedarf an Wohnraum verbiete jedes weitere Zögern: Nach einer aktuellen Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) werden allein in Hessen bis 2030 jährlich über 26.000 Wohnungen benötigt.

Tausendpfund nimmt sowohl den Bund als auch das Land in die Pflicht: „Dem Wohnungsbau muss endlich ein echter Abwägungsvorrang gegenüber anderen Interessen eingeräumt werden – nur so wird neuer Wohnraum überhaupt möglich.“ Zudem müsse die Bundesregierung jetzt, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, bereits genehmigte Bauvorhaben aktivieren. So könnten durch eine temporäre Wiederaufnahme der EH55-Förderung kurzfristig bundesweit rund 120.000 Wohnungen gebaut werden – viele davon auch in Hessen. Das wäre ein sofort wirksamer Impuls.

Auf Landesebene begrüßt Tausendpfund, dass das Baupaket I auf den Weg gebracht wurde und viele Impulse der Expertenkommission „Innovation im Bau“ enthält, in der der VdW südwest intensiv mitgearbeitet hat. Es werde dazu beitragen, das Bauen schneller, einfacher und günstiger zu machen. Gleichzeitig mahnt er an, zügig am Baupaket II weiterzuarbeiten: „Der Fokus lag bisher auf Erleichterungen für das Bauen im Bestand. Jetzt müssen Erleichterungen für den Neubau folgen, unter anderem beim Schallschutz“, so Tausendpfund. Kostentreibende und nicht sicherheitsrelevante Normen müssten weiter reduziert werden.

Pressekontakt

Jan Voosen
Abteilungsleiter Kommunikation, Pressesprecher

Tel. 069 - 97065-301

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