Baugenehmigungszahlen in Hessen weiter im Sinkflug
Wohnungen Mangelware: Politik muss dringend gegensteuern
Die Zahl der Baugenehmigungen in Hessen ist im September gegenüber dem Vergleichsmonat im Vorjahr um 19 Prozent zurückgegangen. Betrachtet man die ersten neun Monate 2023 insgesamt fällt der Rückgang mit 24,8 Prozent sogar noch drastischer aus. Der Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest) fordert die Politik auf gegenzusteuern, um die Not auf dem Wohnungsmarkt nicht noch größer werden zu lassen.
Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand des VdW südwest, sagt: „Immer weniger Baugenehmigungen bedeuten perspektivisch eine weitere Verknappung des Wohnungsangebots – und das zu einer Zeit, in der schon jetzt viele Menschen ein Problem haben, eine bezahlbare Wohnung zu finden.“
Besorgniserregend sei vor allem, dass die Septemberzahlen kein Einzelfall seien, sondern nur die negative Entwicklung der vergangenen Monate verstetigten. Mit Ausnahme des Juni habe es in jedem Monat 2023 einen signifikanten Rückgang gegeben. „Der Neubau ist aufgrund der immensen Baukosten und der stark gestiegenen Zinsen nahezu kollabiert. Um ihm wieder auf die Beine zu helfen, muss die Politik möglichst schnell rettende Maßnahmen ergreifen“, mahnt Tausendpfund. Damit das Bauen wieder finanzierbar werde und bezahlbare Wohnungen entstehen können, müsste unter anderem die Förderkulisse für Neubau und klimagerechte Sanierungen verbessert werden. Auch eine Reduzierung der Grunderwerbsteuer sowie der kostentreibenden Bauvorschriften sei notwendig.
Tausendpfund verweist auf die aktuell laufenden Koalitionsgespräche: „Jetzt ist die Zeit, um die Weichen für eine gute Bau- und Wohnungspolitik in den nächsten Jahren zu stellen. Wir appellieren an die potenziellen Koalitionspartner von CDU und SPD, das Thema weit oben auf die Agenda zu setzen. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist ein wesentlicher Beitrag zur Sicherung des sozialen Friedens.“
Pressekontakt
Jan Voosen
Referent für Unternehmenskommunikation und Marketing
