18.04.2023

Rückläufige Baugenehmigungszahlen in Hessen

Vielen Menschen fehlt ein bezahlbares Zuhause – Politik muss mehr Verantwortung übernehmen

Die aktuellen Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamts sprechen eine klare Sprache: Im Jahr 2022 nahm die Zahl der genehmigten Wohnungen um 9,6 Prozent gegenüber 2021 ab. Der Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest) fordert von der Politik, mehr Verantwortung zu übernehmen, um diesen Negativtrend umzukehren. Denn wenn zu wenig Wohnungen genehmigt werden, können auch keine neuen Wohnungen entstehen – dabei ist der Bedarf enorm.

Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand des VdW südwest, sagt: „Der Rückgang der Baugenehmigungen für Wohnungen in Hessen ist alarmierend. Er verschärft die Sorge vieler Menschen, ein bezahlbares und sicheres Zuhause zu finden, in dem sie nachhaltig und selbstbestimmt leben können.“

360.000 Wohnungen bis 2040 benötigt
Rund 360.000 zusätzliche Wohnungen werden nach Berechnungen des Instituts für Wohnen und Umwelt (IWU) in Hessen bis 2040 benötigt, damit alle Menschen im Bundesland ein Zuhause haben. Aufgrund der rückläufigen Baugenehmigungen werde sich das Angebot weiter verknappen und daher dem Bedarf noch weniger gerecht, so Tausendpfund. Neue Wohnungen drohen somit auch in Zukunft Mangelware zu sein, zumal sich der Negativtrend im Januar 2023 weiter verschärft hat: Gemessen am Vergleichsmonat 2022 sind die Wohnungsgenehmigungen sogar um 13,6 Prozent gesunken.

Der Verbandsvorstand fordert mehr Unterstützung von der Politik: „Sie kann nicht alle Rahmenbedingungen beeinflussen, aber es gibt wichtige Stellschrauben, an denen nun gedreht werden muss. Denn neue bezahlbare und klimafreundliche Wohnungen können nur entstehen, wenn das Bauen in Zeiten explodierender Energie- und Materialpreise finanzierbar bleibt.“

Bessere Förderung, weniger Bürokratie, keine Grunderwerbsteuer
Tausendpfund plädiert für ein ganzes Maßnahmenbündel. Dazu gehören unter anderem eine Verbesserung der Förderkonditionen, aber auch für eine Reduzierung der überbordenden Bürokratie: „Wir brauchen deutlich weniger kostentreibende Bauvorschriften.“ Außerdem setzt sich der VdW südwest für einen Verzicht auf die Grunderwerbsteuer für Grundstücke ein, auf denen bezahlbare Wohnungen gebaut werden. Denn auf teurem Boden könne kein günstiges Zuhause entstehen. Zudem müsse Bauland schneller ausgewiesen werden und sich die Geschwindigkeit von Planungs- und Genehmigungsprozessen verdoppeln.

Im Jahr der Landtagswahl müsse dem Thema Wohnen auf der politischen Agenda eine noch größere Bedeutung zukommen. Seine Standpunkte und Forderungen hat der VdW südwest in einem Positionspapier zusammengefasst.


Pressekontakt

Jan Voosen
Abteilungsleiter Kommunikation, Pressesprecher

Tel. 069 - 97065-301

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