04.12.2020

Petition "Mietenstopp für alle"

Pressestatement

Die Kampagne „Mietenstopp für alle“, initiiert vom Deutschen Mieterbund Hessen, dem Deutschen Gewerkschaftsbund Hessen-Thüringen und der Caritas hat heute in einer Pressekonferenz seine Forderungen vorgestellt. So möchte das Bündnis, dass für Wohnungen in angespannten Wohnungsmärkten Hessens die Mieten in den nächsten fünf Jahren nur um ein Prozent jährlich steigen dürfen.

Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand des Verbands der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest), erklärt dazu:

„Es gibt in der Tat angespannte Wohnungsmärkte in Hessen, ein zu geringes Angebot an neuen Wohnungen gepaart mit einer hohen Nachfrage. Dies führt dann teilweise zu schnell steigenden Mieten. Aber es ist ein Irrglaube, zu meinen, dass eine Deckelung der Mieten hieran etwas ändern würde. Im Gegenteil: bestehende Verhältnisse würden zementiert, ohne große Aussicht auf Veränderung. Aus unserer Sicht lenken Forderungen wie die aktuell gestellte von den eigentlichen Herausforderungen ab: Wir benötigen in Hessen dringend mehr bezahlbare Wohnungen, und dafür müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Mit Forderungen nach Mietpreiseinschränkungen doktern wir an Symptomen herum, ohne das grundsätzliche Problem anzupacken. Zudem werden Unternehmen eingeschränkt, die den dringend benötigten Wohnraum schaffen wollen. Das ist kontraproduktiv und erweist der Sache einen Bärendienst.

Sozial verantwortliche Vermieter wie die im VdW südwest organisierten Wohnungsunternehmen leisten einen großen Beitrag zur Schaffung und dem Erhalt von bezahlbaren Wohnungen für alle Menschen. Hierzu haben sie sich jüngst im „Kodex der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft“ noch einmal bekannt. Aber auch unsere Mitgliedsunternehmen brauchen einen ausreichenden Spielraum, um die Aufgaben – Schaffung von weiteren bezahlbaren Wohnungen und nicht zuletzt die Erreichung der Klimaschutzziele eines CO2-freien Gebäudebestandes bis 2050 – zu bewältigen. Eine Deckelung der Mietsteigerung auf ein Prozent pro Jahr – weit unterhalb der seit Jahren andauernden Steigerung der Baukosten – gefährdet die Erreichung dieser Ziele.

Wohin eine Deckelung der Mieten führt, kann momentan eindrücklich in Berlin beobachtet werden. Investitionen in Neubau, Bestand und Modernisierungen werden verschoben oder gänzlich gestrichen, vor allem jedoch geht das Angebot an verfügbaren Mietwohnungen massiv zurück. Nach aktuellen Auswertungen hat sich das Angebot an Mietwohnungen in Berlin um bis zu 60 Prozent reduziert. Dies hat nichts mit Corona zu tun – in allen anderen deutschen Großstädten ist die Zahl der verfügbaren Mietwohnungen im selben Zeitraum gestiegen. Ähnliche Verhältnisse auch in Hessen können die Initiatoren der Kampagne nicht allen Ernstes wollen.“
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Pressekontakt

Jan Voosen
Referent für Unternehmenskommunikation und Marketing

Tel. 069 - 97065-301

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