26.06.2020

Kodex der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft

„Wir sorgen auch künftig für bezahlbare Mieten“

VdW südwest beschließt Kodex für faires Mi(e)teinander beim Wohnen
Wirtschaftsminister Tarek Al Wazir: „Eine gute Nachricht für viele Mieterinnen und Mieter in Hessen“


Mit einem starken Signal für preiswertes, soziales und klimafreundliches Wohnen melden sich die Mitglieder des Verbandes der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest) zu Wort. „Wir haben einen Kodex beschlossen, der einer Million Menschen die Sicherheit bietet, bis ins hohe Alter sorglos bei unseren Mitgliedern zur Miete wohnen zu können,“ betonte Verbandsvorstand Dr. Axel Tausendpfund.

Im Verband der südwestdeutschen Wohnungswirtschaft sind rund 200 genossenschaftliche, kommunale, öffentliche, kirchliche und private Wohnungsunternehmen in Hessen und Rheinland-Pfalz organisiert. Mit 400.000 Wohnungen geben sie rund einer Million Menschen ein bezahlbares und lebenswertes Zuhause. „Mit unserem Kodex zeigen wir, wofür wir stehen: Moderne, sichere Wohnungen zu günstigen Mieten gerade auch für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen“, erklärte Tausendpfund. Wohnen sei eine der zentralen sozialen Fragen unserer Zeit. Das habe sich gerade in der Corona-Krise gezeigt. „Viele Menschen sind in Kurzarbeit und sorgen sich um ihre Zukunft. Da ist es gut zu wissen, dass die Wohnung sicher ist.“

Soziales Engagement und Verzicht auf Luxussanierungen
In dem Kodex garantieren die Unternehmen nicht nur bezahlbares Wohnen. Sie zeichnen sich auch durch den Bau geförderter und seniorengerechter Neubauwohnungen und soziales Engagement in Wohnquartieren aus. Sie modernisieren sozialverträglich, schließen Luxussanierungen sowie Kündigungen wegen Eigenbedarfs und Spekulation mit Leerstand aus. „Solchen Werten sind unsere Mitgliedsunternehmen schon immer verpflichtet, allerdings ist dies in der Öffentlichkeit noch zu wenig bekannt. Außerdem wollen wir mit unserem Kodex für faires Wohnen Standards setzen, auf die sich unsere Mieter verlassen können“, betonte Tausendpfund.

Mit ihrem Selbstverständnis als faire und verantwortungsvolle Vermieter haben sich die unterzeichnenden Wohnungsunternehmen auch darauf verständigt, freiwillig über gesetzliche Vorgaben zum Schutz der Mieter hinaus zu gehen“, fasste Tausendpfund zusammen. So liege die Durchschnittsmiete in Hessen mit 6,39 Euro und in Rheinland-Pfalz mit 5,84 Euro pro Quadratmeter deutlich unter den Werten vieler Mietspiegel.

„Unsere Unternehmen bieten damit auch jenen Menschen ein sicheres Zuhause, die es auf dem freien Markt schwer haben, eine Wohnung zu finden“, so Tausendpfund. Mieten würden nur moderat und sozialverträglich angepasst. Um einen weiteren Beitrag für stabile Mieten zu leisten, haben sich die Wohnungsunternehmen des Kodex freiwillig darauf verständigt, die Mieten in laufenden Mietverhältnissen (ohne Modernisierung) um durchschnittlich nicht mehr als zwei Prozent jährlich anzuheben. Mieterhöhungen nach einer Modernisierung betragen höchstens zwei Euro pro Quadratmeter innerhalb von sechs Jahren. Damit bleiben die Wohnungsunternehmen freiwillig einen Euro unter der gesetzlich möglichen Mieterhöhung bei Modernisierungen. „Das macht in der Branche sonst keiner,“ stellte Tausendpfund klar. „Diese Entscheidung haben wir schon vor der Corona-Krise getroffen. Mit unseren weitreichenden Maßnahmen in den Krisenmonaten, wie zum Beispiel ausgesetzte Mieterhöhungen, Mietstundungen und Vereinbarungen zur Zahlung der Miete in Raten haben wir gezeigt, dass wir soziales Handeln ernst nehmen.“

Klimaschutz nicht zulasten von Mieterschutz
Die im VdW südwest vertretenen Wohnungsunternehmen bekennen sich außerdem zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung und streben bis 2050 einen weitgehend klimaneutralen Gebäudebestand an. Seit Jahren investiere die Wohnungswirtschaft hohe Summen, um den Wohnungsbestand energetisch zu sanieren und so den CO2-Ausstoß nachhaltig zu verringern. Dieser Weg werde konsequent weitergegangen. „Allein im Gebäudesektor sind in Hessen und Rheinland-Pfalz bis 2050 zusätzliche Investitionen in Höhe von 54 Milliarden Euro nötig. Dies sei ein gewaltiges Konjunkturprogramm, von dem die ganze Gesellschaft profitiere,“ so Tausendpfund abschließend. Damit Wohnen bezahlbar bleibt, dürfe die Politik Mieter und Vermieter mit dieser Aufgabe aber nicht allein lassen. Die finanzielle Unterstützung von Bund, Land und Kommunen müsse daher verbessert werden.

Verbandsdirektor Tausendpfund übergab den Kodex an den Hessischen Wirtschaftsminister und Aufsichtsratsvorsitzenden der Nassauischen Heimstätte | Wohnstadt, Tarek Al-Wazir. „Bezahlbarer Wohnraum ist die soziale Frage unserer Zeit. Die Hessische Landesregierung nutzt dazu alle ihre Möglichkeiten. Unter anderem stellt sie bis 2024 für den sozialen Wohnungsbau die Rekordsumme von 2,2 Mrd. Euro bereit. Doch die Herausforderung betrifft auch die Kommunen und die Wohnungswirtschaft. Ich freue mich deshalb außerordentlich über dieses klare Signal für eine gesellschaftlich verantwortliche Geschäftspolitik“, so der Hessische Wirtschaftsminister.

Unterzeichner des Kodex
Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte Wohnstadt | GWH Wohnungsgesellschaft mbH Hessen | Bauverein AG Darmstadt | Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH | Wohnbau Gießen GmbH | Gewobau Rüsselsheim | Vereinigte Wohnstätten 1889 eG | Volks- Bau- und Sparverein Frankfurt eG | Wetzlarer Wohnungsgesellschaft mbH | Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH Marburg-Lahn | kwb Kommunale Wohnungsbau GmbH Rheingau-Taunus | Baugenossenschaft Viernheim eG | Hofheimer Wohnungsbau GmbH | Hattersheimer Wohnungsbau GmbH | Wohnungsbaugenossenschaft Arolsen eG | Gemeinnützige Baugenossenschaft Rüsselsheim eG | Genossenschaft für Bau- & Siedlungswesen Herborn eG | Frankfurter Wohnungs-Genossenschaft eG | Hans Reichardt-Stiftung | Gemeinnützige Baugenossenschaft 1951 Langendiebach eG | GAG Ludwigshafen | Wohnbau Mainz GmbH | Gemeinnützige Baugesellschaft Kaiserslautern AG | GEWO Wohnen GmbH | WBG Wohnungsbaugesellschaft Neustadt a.d. Weinstraße mbH | Gemeinnützige Baugenossenschaft Speyer eG
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Jan Voosen
Referent für Unternehmenskommunikation und Marketing

Tel. 069 - 97065-301

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