3 | Mehr geförderter Klimaschutz


Viele Menschen wollen durch einen nachhaltigen Lebensstil zum Klimaschutz beitragen. Das fängt beim eigenen Zuhause an. Unsere Mitgliedsunternehmen haben bereits viele Häuser energetisch modernisiert, um die klimaschädlichen Emissionen zu reduzieren. Der finanzielle Kraftakt ist jedoch enorm. Laut einem Gutachten der Universität Regensburg sind in Hessen zur Erreichung der Klimaziele rund 1 Milliarde Euro pro Jahr zusätzlich nötig, um alle Mietwohnungen zu sanieren, ohne dass sich die Warmmiete erhöht.

Mieterinnen und Mieter müssen sich ihr Zuhause auch nach Klimaschutzmaßnahmen noch leisten können. Da weder sie noch die Vermieter die Kosten alleine stemmen können, muss die Politik Klimaschutzmaßnahmen stärker fördern. Wir brauchen zudem mehr Innovationen und  Technologieoffenheit bei der Erreichung der Klimaziele. Es sollten alle Maßnahmen unterstützt werden, die zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes beitragen.

Daher fordern wir:

  • Zur Ergänzung der Bundesförderung brauchen wir eine eigene Klimaförderung des Landes Hessen für Mietwohnungen in Höhe von mindestens 1 Milliarde Euro pro Jahr. Nur so können klimafreundliches und bezahlbares Wohnen langfristig gesichert werden.

  • Um die Klimaziele im Gebäudebestand zu erreichen, muss der Ausbau regenerativer Energien stärker vorangetrieben werden. Wir brauchen zudem eine umfassende kommunale Wärmeplanung unter Beteiligung der  Wohnungswirtschaft, um Wärmepotentiale im Gemeindegebiet sicher zu identifizieren.

  • Immer schärfere Effizienzvorgaben für  einzelne Gebäude sind kontraproduktiv. Quartiers- und Flottenansätze ermöglichen CO2-Einsparungen bei einer Vielzahl von Gebäuden kostengünstiger als die Fixierung auf Einzelgebäude. Das Land sollte dafür die Innovationsklausel im Gebäudeenergiegesetz stärker als bisher nutzen.

  • Innovative Ansätze in der energetischen Gebäudemodernisierung müssen im Rahmen einer Modernisierungsoffensive des Landes Hessen mit zusätzlichen Angeboten unterstützt werden.

  • Denkmalschutz, Milieuschutzsatzungen und ähnliche Vorgaben dürfen energetische Sanierungen nicht verhindern.

  • Wenn ressourcenschonende Verfahren zum Einsatz kommen, muss auch die vorbereitende Planung gefördert werden.

  • Ressourcenschonendes Bauen muss über Anreize und nicht über Vorgaben oder Zwänge durchgesetzt werden. Sonst wird das Bauen noch teurer und das bezahlbare Wohnen zusätzlich erschwert.

  • Hürden bei der Genehmigung von innovativen Baumaterialien und Bauweisen müssen  reduziert werden, um das Bauen weiter und schneller zu modernisieren.